Mansfelder Bergbau & Hüttenwesen

Bedenken zur Nutzung von „Bergen und Ausschlägen“ der Bergbauhalden und
von Kupferschiefererz für eine geplante Metallgewinnung, sowie zur möglichen
Wiederaufnahme des Kupferschieferbergbaus in unserer Region

von Dr. Gerhard Knitzschke
2007

1. Vorbemerkung

Laut „Wochenspiegel“ vom 18.10.2006 gab die „Neue Mansfelder Bergwerkschaft GmbH & Co, KG (NMB) am 14.10.2006 vor mehreren hundert interessierten Bürgern und namhaften Politikern des Mansfelder Landes das Startzeichen für den Beginn einer Prüfung der wirtschaftlichen und technischen Durchführbarkeit der Aufbereitung von Haldenmaterial der Bergbauhalden. Ziel ist es, Metalle wie Kupfer, Molybdän, Nickel, Kobalt, Blei, Zink und Vanadium aus dem Haldenmaterial zu gewinnen. Eine positive Entwicklung vorausgesetzt strebt die NMB auch die Wiederaufnahme des Bergbaus in der Region auf Basis neuer Technologien und innovativer Verfahren zur Metallgewinnung aus Kupferschiefererz an (s. Mitteldeutsche Zeitung vom 16.10.2006, Wochen- spiegel vom 18.10.2006 und Amtsblatt Mansfelder Land vom 18.11.2006).
Laut Mitteldeutscher Zeitung vom 08.11.2006 betrachten Fachleute des früheren Mansfeld-Kombinates das ganze Projekt eher mit Skepsis und schlussfolgern „technisch sei vieles machbar, Geld kann man mit der Metallgewinnung aus Halden nicht verdienen“.
Auch die Bedenken von Dr. Eisenächer (Mitteldeutsche Zeitung vom 7.12.06) zur geplanten Gewinnung von Metallen und Edelmetallen aus dem Haldenmaterial der Bergbauhalden sind durchaus berechtigt. Insgesamt entsteht der Eindruck, dass die bisherigen Informationen der „Neuen Mansfelder Bergwerkschaft“ zu ihren Zielstellungen eine gewisse Unkenntnis über Menge, Metallführung und Nutzungsmöglichkeit des Haldenmaterials auf den Bergbauhalden, über die Metallisation des Kupferschiefererzes und den 1990 beendeten Kupferschieferbergbau, sowie über die Möglichkeiten einer Wiederaufnahme des Bergbaus in unserer Region aufweisen. Es ist deshalb notwendig, dazu den derzeitigen Kenntnisstand darzulegen.
Eine Einschätzung der technischen Machbarkeit der Metallgewinnung bleibt den dafür zuständigen Fachleuten vorbehalten. Es soll nur darauf hingewiesen werden, dass Alternativen zur Verarbeitung des Kupferschiefererzes in einem pyrometallurgischen Prozeß bereits in den letzten Jahrzehnten vor dem Ende der Bergbau- und Hüttenprozesse im Mansfeld-Kombinat untersucht wurden.
Dabei erbrachten u.a. die Versuche einer Metallgewinnung aus Kupferschiefererz mittels bakterieller Laugung durch Schwefelbakterien im Werk Kupferbergbau und bei der SDAG Wismut keine positiven Ergebnisse. Dagegen konnten die Versuche einer chemischen Laugung des Kupferschiefererzes im Forschungsinstitut für Nichteisenmetalle in Freiberg die technische Machbarkeit nachweisen. Das wirtschaftliche Resultat war jedoch eindeutig negativ. Auf Grund dieser Ergebnisse erübrigten sich Laugungsversuche am Haldenmaterial der Bergbauhalden, da dieses im Vergleich mit dem Kupferschiefererz lediglich etwa 10 % des Metallinhalts aufweisen dürfte.

2. Bergehalden des Kupferschieferbergbaus

2.1 Allgemeine Erläuterungen zu den Bergbauhalden

Bekanntlich wurde von 1200 bis 1990 Kupferschiefererz abgebaut. Die Erzförderung betrug in dieser Zeit (Tab. 1):

 
Bergbaurevier
Erz (Mill. t)
Cu (t)
Ag (t)
Mansfeld
80,760
2.009.800
11.111
Sangerhausen
28,140
619.200
3.102
Summe
108,900
2.629.000
14.213
Tab. 1: Erz-, Kupfer- und Silberförderung des Bergbaus von 1200 bis 1990
 
Von den zwischen 1200 und 1990 geförderten Erz-, Kupfer- und Silbermengen entfallen allein auf den Zeitraum von 1945 bis 1990 (Tab. 2):
 
Bergbaurevier
Erz (Mill. t)
Cu (t)
Ag (t)
Mansfeld
19,200
268.600
1.360
Sangerhausen
27,280
598.400
2.993
Summe
46,480
867.000
4.353
Tab. 2: Erz-, Kupfer- und Silberförderung des Bergbaus von 1945 bis 1990
 
Das beim Abbau des Kupferschiefererzes anfallende nicht schmelzwürdige Hangendgestein (= Zech- steinkalk) wurde teils als Versatzmaterial in den beim Abbau des Erzes entstandenen Hohlräumen genutzt und teils nach über Tage auf Halde gefördert (= Bergehalden). Außerdem wurden auf den Flachhalden im Mansfelder Bergbaurevier noch sog. „Ausschläge“, die beim manuellen Trennen (sog. „Kläuben“) von schmelzwürdigem und nicht schmelzwürdigem Kupferschiefer (vorwiegend „Schwarze Berge“) entstanden, abgelagert. Die zum Ende des Bergbaus im Mansfelder Bergbaurevier vorhandenen Flachhalden bestanden dem entsprechend zu 90 % aus Bergen (= Zechsteinkalk) und zu 10 % aus Ausschlägen (vorwiegend „Schwarze Berge“). Weil der Unterschied der Metallführung in den Berge- und den Ausschlägehalden nur gering ist, werden nachfolgend die Halden des Bergbaus als „Bergehalden“ bezeichnet und beschrieben. Da die Schächte verfüllt und ihre Fördergerüste rückgebaut wurden, prägen heute im wesentlichen lediglich die Halden des Bergbaus und der Hütten die Landschaft im südöstlichen Harzvorland. Dabei sind die Bergbauhalden mit über 1 Mill. t Haldenmaterial je Halde Zeitzeugen des Bergbaus im Mansfelder Revier von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis 1969 und im Revier Sangerhausen von 1951 bis 1990. Kleinsthalden mit insgesamt 1 Mill. t Haldenmaterial, entstanden durch den Bergbau bis Mitte des 19. Jahrhunderts, vervollständigen das Haldenbild.

2.2 
Mengenbilanz der Bergbauhalden

Die Spitzkegelhalden sind denkmalgeschützt. Ein Teil der Flachhalden ist ebenfalls denkmal- geschützt bzw. ohne Abbaugenehmigung. Ein weiterer Teil der Flachhalden wird seit 2 Jahrzehnten zurückgewonnen, zerkleinert und als Schotter verkauft. In den folgenden Tabellen 3 bis 6 wird die gesamte Haldenmenge, wie sie nach Beendigung des Bergbaus 1990 vorlag, unter Beachtung dieser Einteilung der Halden detailliert aufgelistet:
 
Bergbaurevier
Halde / Schacht
Haldenmenge (Mill. t)
Mansfeld
Otto Brosowski
10,800
Ernst Thälmann
18,600
Fortschritt (1)
16,200
Sangerhausen
Thomans Münzer
16,000
Bernard Koenen 1
13,200
Bernard Koenen 2
9,400
Summe
 
84,200
Tab. 3: Spitzkegelhalden. Sie sind denkmalgeschützt. Die Nutzung für eine
Metallgewinnung entfällt
 
Bergbaurevier
Halde / Schacht
Haldenmenge (Mill. t)
Mansfeld
Hermann
4,700
Lichtloch 81
3,700
Glückhilf
3,600
Freiesleben
5,600
Hans Seidel
7,300
Martins (Halde 1)
1,100
Max Lademann
6,400
Summe
 
32,400
Tab. 4: Flachhalden, die z. Z. zurückgewonnen und zur Herstellung und zum
Verkauf von Schotter genutzt werden
 
Derzeitig dürften noch 30 bis 50 %, d. h. 10 bis 16 Mill. t, der in der Tabelle 4 angeführten Haldenmenge vorhanden sein. Für genauere Mengenangaben ist eine Neuvermessung der Halden erforderlich. Ob die heutigen Eigentümer bzw. Nutzer ihre Halden der „Bergwerkschaft“ zur Verfügung stellen, ist fraglich. Deshalb kann die jetzt noch vorhandene Bergemenge zunächst nicht als Vorlaufmaterial für eine Metallgewinnung betrachtet werden.
 
Bergbaurevier
Halde / Schacht
Haldenmenge (Mill. t)
Mansfeld
Zirkel
7,100
Otto
4,300
Eduard
4,100
Theodor
1,300
Martins (Halden 2 u. 3)
0,900
Summe
 
17,700
Tab. 5: Flachhalden, die denkmalgeschützt sind bzw. für die noch keine
Rückbaugenehmigung vorliegt
 
Bergbaurevier
Halden
Haldenmenge (Mill. t)
Mansfeld
Summe
1,000
Tab. 6: Kleinsthalden (verschiedene Eigentümer)
 
Die am Ende des Bergbaus im Mansfelder Bergbaurevier vorhandenen Halden der Schneider- und der Niewandt-Schächte mit insgesamt 8,900 Mill. t Haldenmaterial wurden als Deponien genutzt und stehen somit zur Herstellung von Schotter oder für eine Metallgewinnung nicht zur Verfügung.
Da das Material der Spitzkegelhalden (Tab. 3) und der z. Z. in Abbau befindlichen Flachhalden (Tab. 4) momentan für eine Metallgewinnung nicht zur Verfügung steht, können nur die Flachhalden (Tab. 5) mit insgesamt 17,7 Mill. t Haldenmaterial - vorausgesetzt, es wird eine Genehmigung zum Rückbau dieser Halden erteilt - für eine Metallgewinnung genutzt werden. Inwieweit auch die Kleinsthalden (Tab. 6) mit insgesamt 1,0 Mill. t Haldenmaterial in die Nutzungskonzeption der „Bergwerkschaft“ einbezogen werden können, bedarf ebenfalls noch einer Klärung.

2.3 
Metallführung in den Bergen der Bergbauhalden

Mehrere Flachhalden wurden im Zeitraum 1955 bis 1965 auf Kupfer, Blei, Zink und Silber bemustert. Die Bemusterungsproben wurden in Schlitzen bis 1 m und Bohrungen bis 5 m Tiefe an der Oberfläche der 20 bis 58 m hohen Halden entnommen. Die Beprobung der Halden wurde nur sporadisch und nicht systematisch durchgeführt. Die in den Bergen ermittelten Durchschnittsgehalte von 0,25 % Kupfer, 0,31 % Blei, 0,6 % Zink und 0,0011 % Silber sind demzufolge für eine Berechnung des Metallinhalts der Halden nur bedingt brauchbar und erlauben lediglich eine diesbezügliche Grobschätzung. Die Metalle Kupfer, Blei und Zink liegen in den Bergbauhalden wie im Kupferschiefer in Form von Kupferkies (CuFeS
2), Buntkupferkies (Cu5FeS4 ), Kupferglanz (Cu2S), Bleiglanz (PbS) und Zinkblende (ZnS) vor. Silber ist in den Kupfersulfiden enthalten. Außerdem tritt Silber im Kupferschiefererz auch als eigenständiges Mineral „gediegen Silber“ auf.
Im Bereich der Haldenoberflächen hat infolge von Verwitterungsprozessen teilweise eine Oxidation der Metallsulfide in die Karbonate Malachit (CuCO
3 * Cu(OH)2 ), Azurit (2 CuCO3 * Cu(OH)2), Cerrussit (PbCO3) und Zinkspat (ZnCO3) stattgefunden. Ein Metalltransport der zunächst bei der Verwitterung entstandenen Metallsulfate erfolgte innerhalb der Halden nicht, da die Metallkarbonate in situ gebildet wurden.

2.4
Spurenmetallführung im Bergematerial der Bergbauhalden und im Kupferschiefererz

Die „Bergwerkschaft“ beabsichtigt, neben Kupfer, Blei, Zink und Silber noch weitere Metalle, wie Vanadium, Molybdän, Nickel, Kobalt u. a. m. aus dem Material der Bergbauhalden zu gewinnen. Konkrete Angaben über Durchschnittsgehalte dieser Spurenelemente in diesem Vorlaufmaterial liegen allerdings nicht vor. Bisherige Aussagen über die durchschnittliche Spurenelementführung gelten lediglich für Kupferschiefererz mit 2 bis 3 % Kupfer. Neben Kupfer, Silber, Blei und Zink sind aus dem Kupferschiefererz im pyrometallurgischen Hüttenprozess ständig bzw. zeitweilig noch die Spurenmetalle Vanadium, Molybdän, Nickel, Kobalt, Selen, Rhenium, Kadmium, Thallium, Germanium, Tellur, Platin, Palladium, Gallium und Gold gewonnen worden. Die Durchschnittsgehalte dieser Spurenmetalle im Kupferschiefererz sind in der Tab. 7 zusammengestellt.
 
Spurenmetall
Durchschnittsgehalt im Kupferschiefererz (%)
Vanadium
0,042
Molybdän
0,015
Nickel
0,009
Kobalt
0,007
Selen
0,0025
Rhenium
0,0021
Thallium
0,0010
Germanium
0,0008
Tellur
0,0003
Platin
bis 0,0005
Palladium
bis 0,0005
Gallium
bis 0,0005
Gold
bis 0,0005
Tab. 7: Durchschnittliche Spurenmetallgehalte im Kupferschiefererz
 
Die höchsten Spurenelementgehalte sind in den bitumenreichsten unteren Flözlagen des Kupferschiefers, der Feinen Lette, der Groben Lette und der Kammschale mit 10 bis 14 % organischem Kohlenstoff  enthalten, da die Spurenmetalle vorwiegend adsorptive Bindungen mit den organischen Bestandteilen des Kupferschiefers eingehen.
Wie bereits im Abschnitt 2.1 erwähnt, bestehen die Flachhalden des Bergbaus zu 90 % aus Zechsteinkalk und zu 10 % aus Ausschlägen. Da der Zechsteinkalk bitumenfrei ist und die Ausschläge nur bis 2 % organischen Kohlenstoff enthalten, müssen folgerichtig in den Bergehalden niedrigere Spurenmetallgehalte, vielleicht 10 bis 20 % der Spurenmetallgehalte des Kupferschiefererzes (Tab. 7), vorliegen.
 
Mansfelder Halden
Foto: Ziegler, 2006
 
3. Zur Wiederaufnahme des Bergbaus auf Kupferschiefer


3.1
Mansfelder Bergbaurevier

Die sich verschlechternde Lagerstättenqualität und die damit verbundene erhebliche Erhöhung der Bergbaukosten je Tonne CuK  aus Erz führten im Dezember 1969 zur Einstellung des Abbaus von Kupferschiefererz im Mansfelder Bergbaurevier. Gleichzeitig konnte die seit 1951 im Bergbaurevier Sangerhausen erfolgende Erzgewinnung unter weitaus positiveren ökonomischen Bedingungen fortgesetzt werden.
Die Verwahrung der Schächte im Mansfelder Bergbaurevier begann bereits im Jahr 1968 mit der Verfüllung des Schachtes Fortschritt 2. In der Folgezeit wurden alle Schächte, deren Endteufe unter dem Niveau des Schlüsselstollens (+72 m NN) lag, verfüllt.
Die Verwahrung der Grubenfelder zwischen der 14. Sohle (-788 m NN = 995 m u. G.) und dem Schlüsselstollen (+72 m NN) wurde am 01.07.1970 eingeleitet und im April 1981 beendet.
Insgesamt hatte der Bergbau im Bereich unterhalb des Schlüsselstollens einen bergmännisch durch Auffahrungen und Abbau entstandenen Hohlraum von 44 Mill. m³ und einen nur näherungsweise bestimmbaren, durch Zerstörung wasserlöslicher Gesteine entstandenen Hohlraum von etwa 100 bis 170 Mill. m³ hinterlassen.
Die o. a. Fakten zeigen, dass eine Wiederaufnahme des Bergbaus im Bereich des ehemaligen Bergbauareals nicht möglich ist. Außerhalb der bisherigen Grubenfelder liegt in der Mansfelder Mulde in Richtung des Muldentiefsten in Teufen von über 800 m in unbedeutenden Mengen noch Kupferschiefer mit einem durchschnittlichen Cu-Gehalt von 1 bis 1,5 % vor. Menge, Qualität und Teufenlage schließen m. E. heute und in Zukunft eine Erschließung und einen Abbau dieses Erzes aus.

3.2
Bergbaurevier Sangerhausen

Die sich allmählich verschlechternde Lagerstättenqualität und die ab 1985 im Thomas-Münzer-Schacht in wichtigen Baufeldern einsetzenden sehr hohen Wasser-zuflüsse bewirkten einen beträchtlichen Anstieg der Bergbaukosten je Tonne Cu
K aus Erz auf 38.100 Mark der DDR. Damit war die Einstellung des Bergbaus zum 30.09.1990 nicht mehr zu umgehen. Unter Ausnutzung der Erfahrungen bei der Verwahrung des Grubenfeldes im Mansfelder Bergbaurevier blieben auch im Bergbaurevier Sangerhausen die Flutung des Grubenfeldes und die Verwahrung der Schächte die wichtigsten Maßnahmen.
Die Flutung des Thomas-Münzer-Schachtes erfolgte entsprechend den Gegebenheiten in mehreren Etappen. Zunächst wurde schon 1988 im Westfeld mit der Abkapselung der Extremzuflüsse von etwa 32 m³/min begonnen. Danach musste bei Zuflüssen von 17 m³/min auch das Ostfeld aufgegeben werden. Die Flutung des gesamten Grubenfeldes wurde 1992 mit dem Erreichen des Niveaus des Segen-Gottes-Stollens (Mundloch bei + 144 m NN) abgeschlossen.
Die Flutung des Grubenfeldes des Bernard-Koenen-Schachtes, das sich zwischen der 12. Sohle (- 718 m NN = 950 m u.G.) und der 3. Sohle (-293 m NN) erstreckte, erfolgte von 1994 bis 1996. Die parallel zur Flutung des Sangerhäuser Bergbaureviers durchgeführte Verfüllung der Schächte wurde im wesentlichen 1997 abgeschlossen. Insgesamt blieben hier nach Einstellung der Erzförderung 12 Mill. m³ bergmännisch entstandener Hohlraum zurück. Wie im Mansfelder Bergbaurevier ist entsprechend den o. a. Fakten auch im Raum Sangerhausen eine Wiederaufnahme des Bergbaus im Bereich der ehemaligen Grubenareale nicht möglich.

3.3
Baufelder Heldrungen und Tiefscholle Osterhausen

Außerhalb des ehemaligen Grubenareals liegen im Sangerhäuser Bergbaurevier ohne Verbindung zum gefluteten ehemaligen Grubenfeld und etwa 20 km vonein-ander entfernt die Baufelder „Heldrungen“ und „Tiefscholle Osterhausen“. Die Kennziffern zu den Erz- und Metallmengen sind der Tab. 8 zu entnehmen:
 
Baufeld
Fläche
(km²)
Erzmenge
(Mill. t)
Metallinhalt (t)
Kupfer
Silber
Blei
Zink
Heldrungen
13,2
10
300.000
1.280
18.900
20.600
Osterhausen
6,3
6,6
125.000
610
17.400
15.400
Tab. 8: Erz- und Metallmengen in den Baufeldern „Heldrungen“ und „Tiefscholle
Osterhausen“
 
Erschließung und Abbau der Baufelder „Heldrungen“ und „Tiefscholle Osterhausen“ sind technisch jederzeit möglich, erfordern aber einen erheblichen Aufwand an Investitionen. Die Endteufen der notwendigen Schächte liegen im Baufeld „Heldrungen“ je nach Ansatzpunkt bei 750 bzw. 1000 m, im Baufeld „Tiefscholle Osterhausen“ bei etwa 750 m.
Die zu den ehemaligen Abbauzentren für Kupferschiefererz in den Mansfelder und Sangerhäuser Bergbaurevieren und zu den Baufeldern „Heldrungen“ und „Tiefscholle Osterhausen“ gegebenen Hinweise zeigen, dass selbst bei einem positiven Ausgang der Versuche zur Metallgewinnung in einer Pilotanlage heute und in absehbarer Zeit Kupferschiefererz für eine spätere Produktionsstätte zur Metallgewinnung nicht zur Verfügung steht.

4. Zusammenfassung

Die Darlegungen über eine mögliche Nutzung von „Bergen“ der Bergbauhalden und von Kupferschiefererz als Vorlaufmaterial für eine Metallgewinnung zeigen, daß es berechtigt ist, das von der „Neuen Mansfelder Bergwerkschaft“ proklamierte Projekt durchaus skeptisch zu betrachten.

  

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